Masterarbeit Bauingenieur- und Geoinformationswesen 

Geotechnik ist ein Oberbegriff, der Aspekte unterschiedlicher bauingenieurwissenschaftlicher Einzeldisziplinen wie Erd- und Grundbau, Bodenmechanik, Grundwasser- Hydraulik, Felsmechanik usw. umfasst. Konkret beschäftigt sie sich mit der Ermittlung und Beschreibung der technischen Eigenschaften des Baugrunds sowie der Wechselwirkung zwischen Baugrund und Bauwerken. Die geotechnischen Analysen tragen zur Verhinderung größerer bautechnischer Probleme bei, die im schlimmsten Fall katastrophale Auswirkungen haben können. Viele Unternehmen im privaten wie auch im öffentlichen Sektor verfügen bereits über große Datenarchive im Bereich der Geotechnik, die aus Bohrungen und anderen Untersuchungen gewonnen wurden. Leider sind diese Daten oftmals in Formaten gespeichert, die einen digitalen Zugriff erschweren. Dabei ist es gelegentlich sogar schwierig solche Daten überhaupt aufzufinden, geschweige denn sie in einer für Ingenieure und Berater brauchbaren Form zu präsentieren. Im Zuge der allgemeinen finanziellen Einsparungen wird die Durchführung solcher Routinearbeiten mit Hilfe von Geoinformationssystemen (GIS) zunehmend attraktiver. Dienstleistungsbereich „Geoinformation“ umfasst alle Anwendungen von GIS-Software zur Bearbeitung von einfachen Routinearbeiten bis zur Lösung komplizierter Aufgabenstellungen. Typische GIS-Dienstleistungen im Bereich der Geotechnik sind die Datenerfassung, die Datenaufbereitung und Datenauswertung, die GIS-Analyse und die Modellierung sowie die räumliche Visualisierung. Durch eine Bearbeitung von typischen geotechnischen Daten in einem GIS können sie bereits in den Frühphasen der Planung von Infrastrukturprojekten verwendet werden. Grundsätzlich geht es uns darum, den Planern die vorhandene Fülle an geotechnischen Daten bereits zu einem früheren Zeitpunkt der Planungsphase in einer übersichtlichen digitalen Form und mit passenden Abfragemodulen zugänglich zu machen. Im Laufe der Abschlussarbeit muss auf der Basis von typischen Softwareprodukten und zur Verfügung gestellten Baugrunddaten sowie vordefinierter Herausforderungen eine GIS-gerechte Klassifizierung vorgenommen und mit einem GIS-Datenbankmodell getestet werden. 

Die Oblast Tjumen ist ein russischer Verwaltungsbezirk in Südwest-Sibirien und gehört zum 
Föderationskreis Ural. Insgesamt besteht die Region aus drei selbständigen föderalen 
Verwaltungsbezirken (der Oblast Tjumen und den beiden autonomen Kreisen (Okrug) Chanty
Mansijsk und Yamal-Nenezk). In der Oblast Tjumen leben etwa 1.477.900 Menschen auf einer Fläche von 160.100 km². Die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast ist die Stadt Tjumen. Hier konzentrieren sich etwa 53 % der Gesamtbevölkerung der Oblast auf einer Fläche von 235 km². Die Bevölkerungsdichte beträgt 3356 Einwohner/km² und ist mit der Bevölkerungsdichte von Warschau oder Budapest zu vergleichen. Im letzten Jahrzehnt ist die Bevölkerung durch die zunehmende Urbanisierung exponentiell stark angestiegen.